Öffentlich-rechtliche Bemühungen + Gender + Hellwache junge Bürger -
28.07.2022 Die Einleitung zu der circa 40-minütigen Gesprächsrunde, welche am 31.05.2022 beim bayerischen Rundfunk stattgefunden hat, lautet: Was ist die beste Lösung für ein wertschätzendes Miteinander, das sich in der Sprache ausdrückt? Die Antworten darauf könnten unterschiedlicher nicht sein. "Gendern, Doppelnennung, nichts von beidem - wie sollen wir miteinander reden?" Darüber haben wir am 31. Mai 2022 mit Talkgästen und Schulklassen diskutiert.
Dem hämischen Text aus der BILD-Zeitung schließe ich mich ausdrücklich nicht an. Derlei wirkt auf mich wie allzu billiges Eindreschen. Um Ideologen sowie deren Anhänger auf Sammeltaxi-Tour zu entkräften, benötigt es langen Atem und keinesfalls die Übernahme jenes Hau-drauf-wirwenigen-schließen-dich-aus-der-Gemeinschaft-aus-ich-bin-Herrscher*:_innen-Stils. In diesem Fall bei dieser Sendung des BR nicht angesagt. Daneben. Unwürdig.
Das Abstimmungsergebnis.
Derlei trendy aufgemachte Grafiken, die den hastigen Leser beeindrucken sollen, treffe ich bedauerlicherweise auch im öffentlich-rechtlichen Mitteilungswesen häufig an. Eine schnuckelige Grafik! Supi! Hübsch bunt! Wenngleich ich bei der Farbwahl der oben abgebildeten Ergebnisgrafik schaudere. Aber: Eine hübsche bunte Grafik, die jederzeit in diversen (!) Insta-Ecken wild herumfiebern könnte. Für mich gilt: Dies ist keine wirklich aufschlussreiche Darstellung, die einer professionellen Auswertung würdig wäre. Da bin ich pingelig. Keine mit Werten versehene Abszissenachse. Die Abszissenachse ist übrigens die horizontale Achse, also die liegende Achse. Wieviele haben überhaupt abgestimmt? Wird diese Ergebnisgrafik etwa im nächsten Jahr bei einer weiteren Diversity-Panel-Veranstaltung noch mal hervorgeholt?
Das öffentlich-rechtliche Sendewesen in Form des Bayerischen Spartenkanals werkelt bei dieser Sendung auf der Basis der sicherlich solide honorierten Tätigkeit, welche sich in Deutschland freundlich-anbiedernd Haushaltspauschale nennt. Nur durch physischen Tod des Einzelnen, alternativ den Weg des Einzelnen in die Obdachlosigkeit oder gar den Wegzug aus der BRD endgültig auflösbar. Haushaltsauflösung halt. Solide honorierend, keiner soll am Hungertuch knabbern wie die Maus am Fensterkitt.
Das Abstimmungsergebnis in der grafischen Aufbereitung wurde leider auf die Schnelle, hechel hechel, aber super-trendy-klicki-bunti-mäßig abgeliefert. Frau Claudia Stamm, als verantwortliche Moderatorin beim bayerischen Rundfunk für diese Sendung sollten Sie qualitätsbewusster agieren. Es hilft niemandem, sich lediglich auf Textbausteine a' la "Quality is a myth" von Frau Susanne Baer aus dem Jahr 2007 berufen zu wollen und in Folge vor sich hinzubunten. Never ever.
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/sie-wollten-schueler-ueberzeugen-bayerischer-rundfunk-blamiert-sich-mit-gender-s-80835142.bild.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Baer
https://www.mdr.de/medien360g/medienpolitik/oeffentlich-rechtlicher-europa-100.html
http://claudia-stamm.de/ueber-mich/
https://de.wikipedia.org/wiki/Kartesisches_Koordinatensystem#Regelfall:Rechtsh%C3%A4ndigekartesische_Koordinatensysteme
https://www.br.de/medienkompetenzprojekte/inhalt/jugendliche-und-medien/ard-diversity-tag-2022-podiumsdiskussion-webtalk-medienkompetenz-100.html
Tags: Politwahn, BildungsMurmeln